
Die Erfahrung zeigt, dass in Gesprächsrunden und Workshops häufig wertvolle Arbeitszeit durch unsystematische oder fehlende Gesprächsführung verloren geht.
Zwischenmenschliche Konflikte werden auf der Sachebene ausgetragen und Diskussionsbeiträge zu den definierten Themen schweifen ab. In der Folge kommt es zur Vertagung der eigentlich dringend nötigen Entscheidungen oder dem Abbruch eines Gesprächs. Sehr oft mangelt es dabei aber nicht an Sachkenntnis, sondern an geeigneter Methodenkompetenz in der Gestaltung des Kommunikationsprozesses.
Der Moderation kommt deshalb eine wichtige Rolle für das Erreichen der Ziele einer Arbeitsgruppe oder eines Workshops zu. Während die teilnehmenden Personen für die inhaltlichen Beiträge zuständig sind, hat der Moderator die Verantwortung für den zeitlichen und strukturellen Ablauf sowie die Dokumentation der Ergebnisse. Durch gezielte Fragestellung oder Thesen unterstützt er die Gruppe bei der Arbeit und sorgt dafür, dass der rote Faden im Meinungsaustausch erhalten bleibt. Die Inhalte und Resultate des Workshops fasst er in klarer und verständlicher Form zusammen.
Die Aufgaben der Moderation in einem Workshop sind:
- Definition des Workshop-Ziels
- Organisatorische Vorbereitung
- Gestaltung des Gesprächsverlaufs (Dramaturgie)
- Einführung in die Thematik
- Steuerung der Diskussion/des Gesprächs
- Inhaltliche Klärung bei Unklarheiten
- Visualisierung und Dokumentation der Ergebnisse
Workshop-Formen und Methoden
Für die verschiedenen Anlässe biete ich die nachfolgenden Methoden an. Mischformen, Variationen und Ergänzungen können dem Thema entsprechend selbstverständlich vereinbart werden.
Großgruppenverfahren:
- Das World Café zeichnet sich durch die Arbeit in relativ schnell wechselnden Kleingruppen aus. Die Teilnehmenden diskutieren in der Regel zwei Fragestellungen in drei Diskussionsrunden von jeweils 20-25 Minuten. Nach jeder Runde wechseln die Teilnehmer und arbeiten in neuen Zusammensetzungen an anderen Tischen.
- Der vorher benannte Gastgeber verbleibt am Tisch und führt die neue Gruppe kurz in das Ergebnis der vorherigen Gruppe ein. Die Teilnehmer notieren alle Ideen und Erkenntnisse auf „Tischdecken“ oder Flipchart-Papier.
- Anschließend erfolgt die Sichtung der Lösungsansätze und die Priorisierung der wichtigsten Aussagen durch die Teilnehmer.
- Die Vorteile des World Café liegen im Erzielen von guten Resultaten innerhalb kürzester Zeit und der Einbindung aller Teilnehmer als hochwertige Wissensbasis.
- Entscheidende Bedeutung für den Erfolg dieser Methode haben die Fragen, die vorab präzise formuliert werden müssen.
- Das World Café ist für grundsätzliche Fragestellungen in Gruppen von 15 bis 500 Personen geeignet.
- Eine Variante des World Café ist das Themen Café. Hierbei ist die Struktur gleich, jedoch werden den Tischgruppen unterschiedliche Fragen vorgelegt. Dadurch findet eine größere (und gewünschte) Ausbreitung des Themas statt.
- Auch bei dieser Methode liegen innerhalb relativ kurzer Zeit qualitativ hochwertige Ergebnisse vor.
- Die Open Space Methode wurde 1985 von Harrison Owen entwickelt und ist inzwischen weltweit verbreitet. Owen hatte ein Jahr lang einen Kongress für etwa 250 Teilnehmer vorbereitet und durchgeführt. Am Ende der Konferenz kamen alle Beteiligten zu dem Schluss, dass die fruchtbarsten Begegnungen und Gespräche des Treffens in den Kaffeepausen stattgefunden hatten. Diese Darstellung ist bis heute prägend für das Verständnis von Open Space.
- Charakteristisch für Open Space ist die inhaltliche Offenheit: Die Teilnehmer der Veranstaltung geben eigene Themen ins Plenum und gestalten selbst dazu jeweils eine Arbeitsgruppe, in der mögliche Projekte für die Umsetzung erarbeitet werden. Über die Priorität aller gefundenen Lösungen wird zum Schluss abgestimmt. Open Space kann in kurzer Zeit eine große Vielfalt von konkreten Maßnahmen produzieren, daher kommt dem Moderator die Rolle der Ergebnissicherung und Ablaufstrukturierung zu.
- Open Space hat meistens ein übergeordnetes Thema, das wichtig und dringend oder komplex und vielfältig sein sollte.
- Mögliche Themen sind beispielsweise aktuelle Probleme mit der Lieferfähigkeit, Aufbau eines neuen Marktsegmentes, Zusammenschluss von Abteilungen, grundsätzliche Fragen der Personalentwicklung usw.
- Beim Open Space ist jeder Teilnehmer „richtig“. Dennoch sollte auf einen guten Querschnitt durch die Organisation und die Beteiligung der Meinungsmacher geachtet werden. Die Dauer eines solchen Workshops sollte mindestens auf zwei Tage angelegt werden.
- Appreciative Inquiry (AI) ist eine Methode, die eine anerkennende Grundhaltung in Teams und Organisationen fördert. Die wertschätzende Befragung (appreciative inquiry) bildet dabei das zentrale Element.
- Bei der Durchführung geht es um das Herausfinden von Stärken und Erfolgen aus der Vergangenheit und Gegenwart und um das Aufspüren, welche Fähigkeiten und Fertigkeiten einer Organisation für die Zukunft Kraft und Vitalität geben
- AI kann überall dort eingesetzt werden, wo Systeme oder Teile davon (Teams, Abteilungen, Niederlassungen) weiterentwickelt oder neu gestaltet werden sollen.
- Die Zukunftskonferenz ist eine Workshop-Methode zur Planung einer verbindenden Perspektive in größeren Gruppen. Ziel ist das Finden von Gemeinsamkeiten und darauf basierend die Gestaltung der Zukunft. Die Zukunftskonferenz eignet sich besonders für Gruppen mit gegensätzlichen Interessen oder problembelasteter Vergangenheit.
- Das Format hat einen festen Ablauf: Es beginnt mit einem Rückblick in die Vergangenheit, gefolgt von einem Blick auf aktuelle Trends, danach wird die gegenwärtige Situation im Unternehmen bewertet. Anschließend werden gemeinsame Visionen entwickelt und konkrete Maßnahmen erarbeitet.
- Bei der Fishbowl-Methode diskutiert eine kleine Gruppe von Teilnehmern im Innenkreis ein Thema, während die übrigen Teilnehmer die Diskussion von außen beobachten.
- Für die zunächst zuhörenden Teilnehmer gibt es mehrere Möglichkeiten, in den Innenkreis zu wechseln und am Gespräch teilzunehmen. Oft wird der Ablauf durch einen Moderator unterstützt. Die Arbeit des Innenkreises kann am Ende mit der gesamten Gruppe besprochen werden.
- Der Vorteil der Fishbowl-Methode ist, dass Mitglieder, die sonst in einer großen Gruppe nicht zu Wort kommen, jederzeit in den Innenkreis wechseln und ihre Meinung äußern und aktiv mitdiskutieren können.
Andere Verfahren
Als weitere Moderationsmethoden in Seminaren und Workshops haben sich die Blitzlichtmethode, das Brainstorming und Brainwriting, das Impulsreferat, Mind-Map und Pinwandmoderation, das Planspiel sowie mehrere andere aus den Großgruppenverfahren bekannte Methoden in Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit bewährt.
Workshop- und Seminar-Inhalte:
Unternehmensstrategie
Werteorientiertes Führen
Geschäftsprozessoptimierung
Teamentwicklung
Konfliktmanagement
Change-Management
Leitbild-Entwicklung
Themenorientierte Groß- und Kleingruppen-Verfahren
Workshop- und Seminar-Inhalte:
Unternehmensstrategie
Werteorientiertes Führen
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Konfliktmanagement
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Leitbild-Entwicklung
Themenorientierte Groß- und Kleingruppen-Verfahren
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