Coaching

Entstehung des Coachings

Der Begriff coach kommt aus dem Englischen und bezeichnete ursprünglich die Kutsche, also die Kabine, in der die Fahrgäste gereist sind. Um 1830 wurde dieses Wort umgangssprachlich an englischen Universitäten als Bezeichnung für die studentischen Tutoren gebraucht, die die Studenten voranbringen und durch das Examen „schieben“ sollten.

Später fand die Bezeichnung auch für den Kutscher selbst Anwendung, der die Kutsche steuert und die Route der Reise, deren Ziel die Insassen bestimmen, umsetzt.

Der Begriff coach wurde etwa 1860 auch in den Sport übernommen und wird heute allgemein mit dem Begriff des Trainers gleichgesetzt.

Coaching als ein Begriff für Mitarbeiterentwicklung durch Vorgesetzte trat erstmalig um 1970 im amerikanischen Management in Erscheinung und wurde wenig später als eine Art mentoring für die Karriereentwicklung jüngerer Kollegen verstanden.

In Deutschland kam das Coaching zunächst nur in den oberen Hierarchieebenen zum Einsatz und trug der Tatsache Rechnung, dass Führungskräfte im Top-Management kaum noch Ansprechpartner hatten, von denen sie sich eine adäquate Rückmeldung erwarten konnten. Dem Coach kam also die Rolle des professionellen Gesprächspartners zu.

Später hat sich das Coaching dann als ein Instrument der Entwicklung und Konfliktbearbeitung für Führungskräfte und Mitarbeitende auf allen Ebenen etabliert. Viele der heute noch gebräuchlichen Methoden und Maßnahmen wurden in den 90er Jahren des vorherigen Jahrhunderts entwickelt.

Wesen und Ziele des Coachings

Coaching ist ein personenbezogener·Begleitprozess, der berufliche und private Themen zum Inhalt haben kann. Beim Business Coaching steht die berufliche Rolle beziehungsweise ein mit dieser Rolle zusammenhängendes aktuelles Anliegen des Klienten im Vordergrund.

Der Coach liefert dabei keine direkten Lösungsvorschläge, sondern unterstützt den Kunden, eigene Lösungswege zu entwickeln. Im Mittelpunkt des Prozesses steht daher die Förderung von Selbstreflexion und die Hilfe zur Selbsthilfe.

Coaching findet immer auf freiwilliger Basis statt und ist durch gegenseitige Akzeptanz, Vertrauen und Diskretion gekennzeichnet. Der Rahmen und das Verfahren werden vorher festgelegt. Der Prozess besteht aus mehreren Sitzungen und ist zeitlich begrenzt.

Business Coaching bedarf auf Seiten des Coachs einer fundierten Ausbildung. Eigene Erfahrung als Führungskraft oder Einrichtungsleiter und eine breite Feldkompetenz sind zum Verständnis von Hintergründen von Vorteil.

Formen des Coachings

Coaching findet in der Regel als Einzelcoaching statt. Hierbei initiiert der Klient in der Regel selbst den Prozess und nimmt Kontakt mit dem Coach auf.

Ebenso kann ein Coaching durch den Vorgesetzten oder die Firmen- bzw. Einrichtungsleitung für bestimmte Personen vorgeschlagen werden. In jedem Fall muss jedoch die Freiwilligkeit des Klienten, auch was die Auswahl des Coaches angeht, gewahrt bleiben.

Gruppencoachings werden üblicherweise durch die Leitungsebene veranlasst. Sie können hilfreich sein, wenn es um gruppendynamische, synergetische Prozesse geht, in deren Mittelpunkt aktuelle Konfrontationen und Konflikte stehen, die die Funktionsfähigkeit des Systems behindern. Allerdings ist die Vertraulichkeit durch die erheblich größere Öffentlichkeit dieser Variante eingeschränkt.

Telefoncoachings oder Unterstützungen via Skype/FaceTime sind ebenfalls möglich, kommen aber als Sonderformen nur in Ausnahmesituationen zum Einsatz.

Einsatzgebiete des Coachings

Coaching ist als Format sowohl im Profit– als auch im Non-Profit-Bereich erfolgreich. Gewerbetreibende Unternehmen aus den Bereichen Produktion, Vertrieb und Dienstleistung können genauso von dieser Unterstützung profitieren, wie kirchliche, diakonische und caritative Einrichtungen, Verwaltungen und Verbände, Organisationen der freien Wohlfahrtspflege, Weiterbildungsinstitute, Schulen und Universitäten. Dabei spielt die Größe der Organisation keine Rolle.

Es kann sinnvoll sein, ein Coaching an die Durchführung eines moderierten Workshops, z.B. zum Thema Führungsverhalten, Gesprächsführung, Organisationsentwicklung o.Ä. bzw. an einen Prozess der Teamentwicklung anzuschließen. Hierdurch können Anstöße und Erkenntnisse aus dem Workshop aufgegriffen und individuell weiterbearbeitet werden.

Andererseits kann es auch hilfreich sein, ein Coaching durch eine geeignete Trainingsmaßnahme, einen Workshop oder ein Seminar, das einzelne Elemente aus dem Unterstützungsprozess aufgreift, gezielt zu vertiefen.

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